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Johannes Tourot – Ein kaiserlicher Kantor zwischen Flandern und Mitteleuropa 

Johannes Tourot (* um 1430, † nach 1466), dessen Name in historischen Quellen in zahlreichen Varianten erscheint – etwa Tourout, Touront, Thauranth oder Tauront – zählt zu den schillernden, lange verkannten Figuren der franko-flämischen Musik des 15. Jahrhunderts. Obwohl seine Biografie bis in die jüngste Zeit weitgehend im Dunkeln lag, lässt sich mittlerweile ein eindrucksvolles künstlerisches Profil skizzieren: jenes eines fähigen Kapellmeisters und Komponisten, der sowohl in Flandern als auch im Reich unter Kaiser Friedrich III. (1415–1493) wirkte und dessen Werke in zentral- und osteuropäischen Handschriften überliefert sind.

Tourot stammte vermutlich aus Torhout in Westflandern (französisch: Thourout), worauf sowohl der Familienname als auch ein päpstliches Dokument vom 3. Juli 1460 hinweist, das ihn als Geistlichen der Diözese Tournai ausweist. Dieses bislang bedeutendste biografische Zeugnis – heute im Vatikanischen Archiv – belegt seine Funktion als Kantor in der Hofkapelle Kaiser Friedrichs III. (Amtszeit 1440–1493). Im Rahmen dieser Tätigkeit war er offenbar in Wien tätig und erhielt dort aus kaiserlicher Hand auch Pfründen, wie es für Mitglieder der Hofkapelle üblich war.

Zwischen 1450 und 1480 war Tourot als Komponist aktiv, wobei er im Umfeld bedeutender Zeitgenossen wie Johannes Ockeghem (um 1410–1497) oder Johannes Regis (um 1425–um 1496) wirkte. Seine Musik weist typische Merkmale der franko-flämischen Vokalpolyphonie auf, zeigt zugleich aber auch eine eigenständige Handschrift, die auf seine hohe Kunstfertigkeit als Kontrapunktist hinweist.

Seine Werke sind in mehreren zentral- und osteuropäischen Handschriften überliefert, darunter:

die "Trienter Codices" (um 1445–1475, v. a. Manuskripte 88 und 89),

das Schedelsche Liederbuch (um 1460–1470),

der "Codex Speciálnik" (entstanden um 1470–1480),

sowie der "Strahov-Codex" (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts).

Besonders der Codex Speciálnik war Grundlage für eine exemplarische Aufnahme durch das Hilliard Ensemble (Aufnahme um 1995), und auch das Ensemble Cappella Mariana unter Vojtěch Semerád (geb. 1980) widmete ihm 2023 ein vollständiges Porträtalbum (Johannes Tourot: Portrait of an Imperial Cantor, Label Pasacaille, PAS1124). Diese Produktion entstand in Zusammenarbeit mit der Alamire Foundation (gegründet 1991) und wurde in Prag feierlich präsentiert – unter Anwesenheit von Vertretern der belgischen Stadt Torhout.

Sein heute gesichertes Werk umfasst:

die vierstimmige Missa „Monyel“,

die dreistimmige Missa „Sine nomine“,

ein Magnificat sexti toni für drei Stimmen,

sowie neun Motetten, die über verschiedene Handschriften verstreut erhalten sind.

Nach 1466 verliert sich seine Spur in den Reichsrechnungen, was darauf hindeutet, dass seine Tätigkeit am Hof Friedrichs III. († 1493) in dieser Zeit endete. Über sein weiteres Leben und Todesdatum ist bislang nichts bekannt.

Johannes Tourot bleibt ein faszinierender Vertreter der spätmittelalterlichen Musik zwischen Flandern und dem Reich – ein Komponist, dessen Wiederentdeckung gerade erst beginnt, dessen Werke aber bereits heute durch ihre hohe Qualität und stilistische Vielfalt beeindrucken.

GD Portrait of an Imperial Cantor

Johannes Tourot (* um 1430, † nach 1466)

Capella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád (* 1984)

​​

https://www.youtube.com/watch?v=ms0MjEx2Nr4&list=OLAK5uy_nNIW9JpwGc2SKLPb2MKGp_BkqvbUgkzrw&index=3

Track 1: „Adieu m'amour, adieu ma joye“

 

Originaltext (Mittelfranzösisch):

 

"Adieu m'amour, adieu ma joye,

Adieu le solas que j'avoye,

Adieu ma leale mastresse!

Le dire adieu tant fort me blesse,

Qu'il me semble que morir doye.

 

De desplaisir forment lermoye.

Il n'est reconfort que je voye,

Quant vous esloigne, ma princesse.

Adieu m'amour, adieu ma joye,

Adieu le solas que j'avoye,

Adieu ma leale mastresse!

 

Je prie a Dieu qu'il me convoye,

Et doint que briefment vous revoye,

Mon bien, m'amour et ma deesse!

Car advis m'est, de ce que laisse,

Qu'apres ma paine joye aroye.

 

Adieu m'amour, adieu ma joye,

Adieu le solas que j'avoye,

Adieu ma leale mastresse!

Le dire adieu tant fort me blesse,

Qu'il me semble que morir doye."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"Leb wohl, meine Liebe, leb wohl, meine Freude,

Leb wohl, der Trost, den ich hatte,

Leb wohl, meine treue Geliebte!

Das Lebewohl zu sagen schmerzt mich so sehr,

Dass es mir scheint, ich müsse sterben.

 

Vor Kummer weine ich heftig.

Es gibt keinen Trost, den ich sehe,

Wenn du dich entfernst, meine Prinzessin.

Leb wohl, meine Liebe, leb wohl, meine Freude,

Leb wohl, der Trost, den ich hatte,

Leb wohl, meine treue Geliebte!

 

Ich bete zu Gott, dass er mich geleite,

Und gewähre, dass ich dich bald wiedersehe,

Mein Glück, meine Liebe und meine Göttin!

Denn ich glaube, von dem, was ich verlasse,

Dass ich nach meinem Schmerz Freude haben werde.

 

Leb wohl, meine Liebe, leb wohl, meine Freude,

Leb wohl, der Trost, den ich hatte,

Leb wohl, meine treue Geliebte!

Das Lebewohl zu sagen schmerzt mich so sehr,

Dass es mir scheint, ich müsse sterben."

 

„Adieu m'amour, adieu ma joye“ ist ein vierstimmiges Chanson, das Johannes Tourout zugeschrieben wird. Es steht exemplarisch für die franko-flämische Vokalpolyphonie des 15. Jahrhunderts. Das Stück ist in mehreren zentral- und osteuropäischen Handschriften überliefert, darunter der Codex Speciálnik und die Trienter Codices. Es wurde auch von Guillaume Dufay (um 1397 - 1474) vertont, was auf die Popularität des Textes in dieser Epoche hinweist.

 

Die Komposition zeichnet sich durch eine kunstvolle Verflechtung der Stimmen aus, wobei jede Stimme melodisch eigenständig ist und dennoch harmonisch mit den anderen interagiert. Die melancholische Stimmung des Textes wird durch die modale Harmonik und die sanften Dissonanzen unterstrichen, die typisch für die Musik dieser Zeit sind.

 

In der Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád wird das Chanson mit großer Sensibilität und klanglicher Transparenz dargeboten. Die klare Artikulation und die ausgewogene Balance zwischen den Stimmen lassen die emotionale Tiefe und die kompositorische Raffinesse des Werkes eindrucksvoll zur Geltung kommen.

 

Track 2: "O generosa nata David"

 

Originaltext (Latein):

 

"O generosa nata David,

quia te praedixere prophetae,

Spiritus sanctus in te veraciter spiravit

verbum sanctum,

quod in te impressit."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"O edle Tochter Davids,

da dich die Propheten vorhergesagt haben,

hauchte der Heilige Geist wahrhaftig in dich

das heilige Wort,

das er in dich einprägte."

 

„O generosa nata David“ ist eine dreistimmige Motette von Johannes Tourout), die sich durch ihre klare Struktur und tief empfundene Spiritualität auszeichnet. Die Komposition ist in mehreren zentral- und osteuropäischen Handschriften überliefert, darunter der Codex Speciálnik und der Strahov-Codex.

 

Die Motette beginnt mit einer feierlichen Anrufung der „edlen Tochter Davids“, einer Referenz auf Maria, die Mutter Jesu. Die Musik reflektiert die Ehrfurcht und das Staunen über das göttliche Mysterium der Menschwerdung. Die Stimmen sind kunstvoll miteinander verwoben, wobei jede Stimme ihre eigene melodische Linie verfolgt, die harmonisch mit den anderen interagiert.

 

In der Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád wird die Motette mit großer Sensibilität und klanglicher Transparenz dargeboten. Die klare Artikulation und die ausgewogene Balance zwischen den Stimmen lassen die emotionale Tiefe und die kompositorische Raffinesse des Werkes eindrucksvoll zur Geltung kommen.

 

Track 3: „O gloriosa regina mundi“

 

Originaltext (Latein):

 

"O gloriosa regina mundi,

succurre nobis, tua benignitas."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"O glorreiche Königin der Welt,

komm uns zu Hilfe, du Gütige."

 

„O gloriosa regina mundi“ ist eine dreistimmige Motette von Johannes Tourout, die der Jungfrau Maria gewidmet ist. Das Werk ist in mehreren zentral- und osteuropäischen Handschriften überliefert, darunter der Codex Speciálnik und der Strahov-Codex. Die Motette zeichnet sich durch ihre klare Struktur und tief empfundene Spiritualität aus.

 

Die Komposition beginnt mit einer feierlichen Anrufung der „glorreichen Königin der Welt“, einer Referenz auf Maria, die Mutter Jesu. Die Musik reflektiert die Ehrfurcht und das Staunen über das göttliche Mysterium der Menschwerdung. Die Stimmen sind kunstvoll miteinander verwoben, wobei jede Stimme ihre eigene melodische Linie verfolgt, die harmonisch mit den anderen interagiert.

 

In der Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád wird die Motette mit großer Sensibilität und klanglicher Transparenz dargeboten. Die klare Artikulation und die ausgewogene Balance zwischen den Stimmen lassen die emotionale Tiefe und die kompositorische Raffinesse des Werkes eindrucksvoll zur Geltung kommen.

 

Track 4: „Mais que ce fut secretement“

 

Originaltext (Mittelfranzösisch):

 

"Mais que ce fut secretement

Je l’ay servie longuement

En la plus belle obeissance

Que cuer d’amant eust desirance.

Et si l’ay servie en tel guise

Que je n’en ay eu nulle guise

De recompense ne de joye,

Et si n’ay point changé ma voye."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"Auch wenn es im Verborgenen geschah,

habe ich ihr lange gedient

in der schönsten Unterwerfung,

die ein Liebender sich nur wünschen könnte.

Und ich habe ihr auf solche Weise gedient,

dass ich keinerlei Belohnung oder Freude erhielt,

und dennoch habe ich meinen Weg nicht geändert."

 

„Mais que ce fut secretement“ ist eine dreistimmige Chanson, die Johannes Tourout zugeschrieben wird. Das Werk ist in mehreren zentral- und osteuropäischen Handschriften überliefert, darunter der Codex Speciálnik. Die Chanson zeichnet sich durch ihre klare Struktur und tief empfundene Emotionalität aus.

 

Die Komposition beginnt mit einer feierlichen Anrufung, die die Thematik der heimlichen Liebe aufgreift. Die Musik reflektiert die Sehnsucht und das Verlangen nach der Geliebten. Die Stimmen sind kunstvoll miteinander verwoben, wobei jede Stimme ihre eigene melodische Linie verfolgt, die harmonisch mit den anderen interagiert.

 

In der Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád wird die Chanson mit großer Sensibilität und klanglicher Transparenz dargeboten. Die klare Artikulation und die ausgewogene Balance zwischen den Stimmen lassen die emotionale Tiefe und die kompositorische Raffinesse des Werkes eindrucksvoll zur Geltung kommen.

 

Track 5: "O castitatis lilium"

 

Originaltext (Latein):

 

"O castitatis lilium

O castitatis lilium

et patientiae vas integrum,

Maria, mater gratiae,

mater misericordiae,

sancta Dei genitrix, virgo virginum,

erige miseros ad gaudium,

perduc nos ad gloriam. Amen."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"O Lilie der Reinheit,

du unversehrtes Gefäß der Geduld,

Maria, Mutter der Gnade,

Mutter der Barmherzigkeit,

heilige Gottesgebärerin, Jungfrau der Jungfrauen,

erhebe die Elenden zur Freude,

führe uns zur Herrlichkeit. Amen."

 

Die Motette „O castitatis lilium“ ist ein geistliches Lobgesangswerk zu Ehren der Jungfrau Maria. Die Bildsprache ist typisch für marianische Dichtung des Spätmittelalters: Maria erscheint als Lilie der Keuschheit und Gefäß der Geduld – traditionelle Symbole der Reinheit, Tugend und Demut.

 

Tourout vertont diesen Text mit einer feinsinnigen, dreistimmigen Satztechnik, die sich durch ruhige melodische Linien, homophone Passagen und punktuell eingesetzte imitatorische Elemente auszeichnet. Die Komposition stammt vermutlich aus dem Umfeld der Habsburger Hofkapelle unter Kaiser Friedrich III. (Amtszeit 1440–1493) und knüpft stilistisch an die franko-flämische Tradition des 15. Jahrhunderts an, etwa an Werke von Johannes Ockeghem (um 1410–1497) oder Antoine Busnois (um 1430–1492).

 

Die Klangsprache ist getragen und meditativ – passend zur Bitte um himmlische Fürsprache. Besonders der Schluss „perduc nos ad gloriam“ („führe uns zur Herrlichkeit“) wird musikalisch als Höhepunkt gestaltet, als klanglicher Ausblick auf das ewige Heil.

 

In der Interpretation durch Cappella Mariana unter Vojtěch Semerád entfaltet sich das Werk mit klanglicher Klarheit und vokaler Feinzeichnung. Die Stimmen greifen sanft ineinander, wobei jeder musikalische Gedanke mit kontemplativer Würde dargeboten wird – eine würdige Huldigung an die Virgo virginum, die Jungfrau der Jungfrauen.

 

Track 6: "O florens rosa"

 

Originaltext (Latein):

 

O florens rosa, speciosa,

Dei mater gratiosa,

Virgo sola gloriosa,

Peccatorum miserere.

 

Mundi regem proles veri,

Ab ô caeli consessus,

Miseris confratres feri,

Salutaris esto nummus.

 

Pro totius orbis crimine

Deprecare filium,

Ut deleatur scelus omne,

Dans nobis suffragium."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"O blühende, anmutige Rose,

gnadenreiche Mutter Gottes,

einzig ruhmreiche Jungfrau –

erbarme dich der Sünder!

 

Dem König der Welt, deinem wahren Sohn,

o du Sitz des Himmels,

bring die Elenden, deine Brüder,

und sei uns Heil und Lösegeld.

 

Für die Schuld der ganzen Welt

flehe zu deinem Sohn,

dass jede Sünde getilgt werde –

gewähre uns deine Fürsprache."

 

Die dreistrophige Motette „O florens rosa“ gehört zu den eindrucksvollsten marianischen Anrufungen im Schaffen von Johannes Tourout. In einer Sprache voller poetischer Bilder – etwa der blühenden Rose als Symbol der Jungfräulichkeit und Reinheit – wird Maria zugleich als Mittlerin, Fürsprecherin und erlösende Mutter angesprochen.

 

Musikalisch bewegt sich das Werk im idiomatischen Rahmen der spätmittelalterlichen franko-flämischen Vokalpolyphonie: drei eigenständige Stimmen entfalten sich in einem engen kontrapunktischen Geflecht, das zwischen klanglicher Intimität und sakralem Ernst changiert. Die modale Grundlage der Komposition – wahrscheinlich im dorischen oder phrygischen Modus – verleiht dem Stück eine ruhige Würde, während kleine rhythmische Freiheiten die Gliederung der Verse nachzeichnen.

 

Inhaltlich ist besonders die zweite Strophe bemerkenswert: Maria wird hier nicht nur als Mater Dei, sondern geradezu als heilbringende „Münze“ (nummus salutaris) bezeichnet – ein eindrucksvolles Bild für ihren Lösepreis-Charakter in der Heilsgeschichte. In der dritten Strophe wird sie dann zur Fürsprecherin für die ganze Welt, in einer Theologie, die an Bernhard von Clairvaux (1090 - 1153) oder die marianischen Sequenzen des 13.–15. Jahrhunderts erinnert.

 

Die Interpretation durch Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád bringt die klangliche Transparenz und die expressive Zurückhaltung dieser Motette meisterhaft zur Geltung. Der Text wird in kontemplativer Ruhe getragen, die polyphonen Linien bleiben stets klar und ausbalanciert. Der flehentliche Schluss „dans nobis suffragium“ bildet einen würdigen Abschluss dieser innigen marianischen Bitte.

 

Track 7: „Fors seulement“

 

Originaltext (Mittelfranzösisch):

 

"Fors seulement l’attente que je meure,

En mon las cueur nul espoir ne demeure,

Car mon malheur si tresfort me tourmente

Qu’il n’est douleur que pour vous je ne sente,

Pour ce que suis de vous perdre bien seure.

 

Vostre rigueur tellement m’y quert seure

Qu’en ce parti il fault que je m’asseure,

Dont je n’ay bien qui en riens me contente

Fors seulement l’attente que je meure,

En mon las cueur nul espoir ne demeure,

Car mon malheur si tresfort me tourmente.

 

Mon desconfort toute seule je pleure

En maudisant sur ma foy à toute heure

Ma leaulte qui tant me fait dolente.

Las que je suis de vivre malcontente

Quant de par vous n’ay riens qui me demeure

Fors seulement l’attente que je meure,

En mon las cueur nul espoir ne demeure,

Car mon malheur si tresfort me tourmente

Qu’il n’est douleur que pour vous je ne sente,

Pour ce que suis de vous perdre bien seure."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"Nur noch die Erwartung meines Todes

Bleibt in meinem müden Herzen, keine Hoffnung mehr,

Denn mein großes Unglück quält mich so sehr,

Dass ich keinen Schmerz empfinde, der nicht von dir kommt,

Weil ich sicher bin, dich zu verlieren.

 

Deine Strenge verfolgt mich so sehr,

Dass ich in dieser Lage Gewissheit finden muss,

Wodurch ich nichts habe, das mich in irgendeiner Weise erfreut,

Nur noch die Erwartung meines Todes

Bleibt in meinem müden Herzen, keine Hoffnung mehr,

Denn mein großes Unglück quält mich so sehr.

 

Mein Kummer weine ich ganz allein,

Verfluchend meinen Glauben zu jeder Stunde,

Meine Treue, die mich so sehr schmerzt.

Ach, wie unzufrieden bin ich mit dem Leben,

Da ich von dir nichts mehr habe, was mir bleibt,

Nur noch die Erwartung meines Todes

Bleibt in meinem müden Herzen, keine Hoffnung mehr,

Denn mein großes Unglück quält mich so sehr,

Dass ich keinen Schmerz empfinde, der nicht von dir kommt,

Weil ich sicher bin, dich zu verlieren."

 

„Fors seulement“ ist eine der bekanntesten Chansons des 15. Jahrhunderts und wurde von zahlreichen Komponisten vertont, darunter Johannes Ockeghem, Josquin Desprez und Antoine Brumel. Die Version von Johannes Tourout reiht sich in diese Tradition ein und zeigt seine Fähigkeit, emotionale Tiefe mit musikalischer Raffinesse zu verbinden.

 

Die Chanson ist in der Form eines Rondeaus verfasst, einer beliebten Liedform des Mittelalters, die sich durch ihre Wiederholungsstruktur auszeichnet. Tourouts Vertonung nutzt die dreistimmige Satzweise, wobei jede Stimme eine eigenständige melodische Linie verfolgt, die harmonisch mit den anderen interagiert. Die Musik spiegelt die Verzweiflung und das Leid des lyrischen Ichs wider, das sich in der Erwartung des Todes befindet, da es keine Hoffnung mehr auf die Liebe der Angebeteten hat.

 

In der Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád wird die Chanson mit großer Sensibilität und klanglicher Transparenz dargeboten. Die klare Artikulation und die ausgewogene Balance zwischen den Stimmen lassen die emotionale Tiefe und die kompositorische Raffinesse des Werkes eindrucksvoll zur Geltung kommen.

 

Track 8: „O gloriosa regina“ (Instrumental Version)

 

Die instrumentale Version von „O gloriosa regina“ bietet eine neue Perspektive auf Johannes Tourouts Motette. Die Entscheidung, dieses Werk rein instrumental zu präsentieren, ermöglicht es, die polyphone Struktur und die harmonischen Feinheiten ohne den Einfluss des Textes zu erleben.

 

Im 15. Jahrhundert war es üblich, vokale Kompositionen auch instrumental aufzuführen. Diese Praxis erlaubte es Musikern, die melodischen und rhythmischen Elemente eines Werkes hervorzuheben und bot gleichzeitig Flexibilität in der Aufführungspraxis.

 

In dieser Aufnahme interpretiert das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád die Motette mit historischen Instrumenten wie der Vielle, Renaissance-Blockflöten und der Viola da Gamba. Diese Instrumentierung verleiht dem Stück eine besondere Klangfarbe und unterstreicht die modale Harmonik sowie die kontrapunktischen Linien der Komposition.

 

Die instrumentale Darbietung hebt die musikalische Raffinesse von Tourouts Werk hervor und ermöglicht es dem Hörer, die Struktur und die melodischen Entwicklungen der Motette in ihrer reinen Form zu erleben. Dies bietet eine wertvolle Ergänzung zur vokalen Version und zeigt die Vielseitigkeit und Tiefe von Tourouts musikalischem Schaffen.

 

Track 9: Magnificat quarti toni – I. Magnificat – II. "Et exultavit"

 

Originaltext (Latein):

 

"Magnificat anima mea Dominum

Et exultavit spiritus meus in Deo salutari meo.

 

Deutsche Übersetzung:

 

"Meine Seele preist den Herrn

und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter."

 

Der Magnificat quarti toni von Johannes Tourout ist eine Vertonung des Lobgesangs der Maria, wie er im Lukasevangelium überliefert ist. Der Titel „quarti toni“ verweist auf den vierten der acht traditionellen Kirchentöne, den sogenannten Hypophrygischen Modus, der durch seine ernste und kontemplative Klangfarbe charakterisiert ist.

 

In den ersten beiden Versen entfaltet Tourout eine dreistimmige Polyphonie, die durch klare Linienführung und harmonische Ausgewogenheit besticht. Die Stimmen sind kunstvoll miteinander verwoben, wobei jede Stimme ihre eigene melodische Linie verfolgt, die harmonisch mit den anderen interagiert. Die Musik reflektiert die Ehrfurcht und das Staunen über das göttliche Mysterium der Menschwerdung.

 

Die Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád bringt die klangliche Transparenz und die expressive Zurückhaltung dieser Motette meisterhaft zur Geltung. Der Text wird in kontemplativer Ruhe getragen, die polyphonen Linien bleiben stets klar und ausbalanciert. Der flehentliche Schluss „Et exultavit spiritus meus in Deo salutari meo“ bildet einen würdigen Abschluss dieser innigen marianischen Bitte.

 

Track 10: Magnificat quarti toni – III. "Quia respexit" – IV. "Quia fecit"

 

Originaltext (Latein):

 

"Quia respexit humilitatem ancillae suae:

ecce enim ex hoc beatam me dicent omnes generationes.

 

Quia fecit mihi magna qui potens est:

et sanctum nomen eius."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"Denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen:

siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter.

 

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan:

und heilig ist sein Name."

 

In den Versen "Quia respexit" und "Quia fecit" des Magnificat quarti toni entfaltet Johannes Tourout eine tief empfundene musikalische Meditation über die Demut und das Lob Mariens. Der vierte Kirchenton, der sogenannte Hypophrygische Modus, verleiht diesen Abschnitten eine ernste und kontemplative Klangfarbe.

 

Die Komposition zeichnet sich durch eine klare dreistimmige Polyphonie aus, in der jede Stimme eine eigenständige melodische Linie verfolgt, die harmonisch mit den anderen interagiert. Die Musik reflektiert die Ehrfurcht und das Staunen über das göttliche Mysterium der Menschwerdung.

 

In der Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád wird die Motette mit großer Sensibilität und klanglicher Transparenz dargeboten. Die klare Artikulation und die ausgewogene Balance zwischen den Stimmen lassen die emotionale Tiefe und die kompositorische Raffinesse des Werkes eindrucksvoll zur Geltung kommen.

 

Track 11: Magnificat quarti toni – V. "Et misericordia" – VI. "Fecit potentiam"

 

Originaltext (Latein):

 

"Et misericordia eius a progenie in progenies timentibus eum.

Fecit potentiam in brachio suo; dispersit superbos mente cordis sui."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"Und seine Barmherzigkeit währt von Generation zu Generation für die, die ihn fürchten.

Er hat Macht vollbracht mit seinem Arm; er hat die Hochmütigen zerstreut in der Gesinnung ihres Herzens."

 

In den Versen "Et misericordia" und "Fecit potentiam" des Magnificat quarti toni entfaltet Johannes Tourout eine tief empfundene musikalische Meditation über die Barmherzigkeit und die Macht Gottes. Der vierte Kirchenton, der sogenannte Hypophrygische Modus, verleiht diesen Abschnitten eine ernste und kontemplative Klangfarbe.

 

Die Komposition zeichnet sich durch eine klare dreistimmige Polyphonie aus, in der jede Stimme eine eigenständige melodische Linie verfolgt, die harmonisch mit den anderen interagiert. Die Musik reflektiert die Ehrfurcht und das Staunen über das göttliche Mysterium der Menschwerdung.

 

In der Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád wird die Motette mit großer Sensibilität und klanglicher Transparenz dargeboten. Die klare Artikulation und die ausgewogene Balance zwischen den Stimmen lassen die emotionale Tiefe und die kompositorische Raffinesse des Werkes eindrucksvoll zur Geltung kommen.

 

Track 12: Magnificat quarti toni – VII. "Deposuit potentes" – VIII. "Esurientes"

 

Originaltext (Latein):

 

"Deposuit potentes de sede

et exaltavit humiles.

 

Esurientes implevit bonis

et divites dimisit inanes."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"Er stieß die Mächtigen vom Thron

und erhob die Niedrigen.

 

Die Hungrigen füllte er mit Gütern

und ließ die Reichen leer ausgehen."

 

In den Versen Deposuit potentes und Esurientes des Magnificat quarti toni entfaltet Johannes Tourout eine tief empfundene musikalische Meditation über die Umkehrung gesellschaftlicher Verhältnisse durch göttliches Handeln. Der vierte Kirchenton, der sogenannte Hypophrygische Modus, verleiht diesen Abschnitten eine ernste und kontemplative Klangfarbe.

 

Die Komposition zeichnet sich durch eine klare dreistimmige Polyphonie aus, in der jede Stimme eine eigenständige melodische Linie verfolgt, die harmonisch mit den anderen interagiert. Die Musik reflektiert die Ehrfurcht und das Staunen über das göttliche Mysterium der Menschwerdung.

 

In der Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád wird die Motette mit großer Sensibilität und klanglicher Transparenz dargeboten. Die klare Artikulation und die ausgewogene Balance zwischen den Stimmen lassen die emotionale Tiefe und die kompositorische Raffinesse des Werkes eindrucksvoll zur Geltung kommen.

 

Track 13: Magnificat quarti toni – IX. "Suscepit Israel" – X. "Sicut locutus"

 

Originaltext (Latein):

 

"Suscepit Israel puerum suum,

recordatus misericordiae suae.

 

Sicut locutus est ad patres nostros,

Abraham et semini eius in saecula."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"Er hat sich seines Knechtes Israel angenommen,

eingedenk seiner Barmherzigkeit.

 

Wie er gesprochen hat zu unseren Vätern,

Abraham und seinem Samen in Ewigkeit."

 

In den abschließenden Versen "Suscepit Israel" und "Sicut locutus" des Magnificat quarti toni entfaltet Johannes Tourout eine tief empfundene musikalische Meditation über die Treue Gottes zu seinem Volk und die Erfüllung seiner Verheißungen. Der vierte Kirchenton, der sogenannte Hypophrygische Modus, verleiht diesen Abschnitten eine ernste und kontemplative Klangfarbe.

 

Die Komposition zeichnet sich durch eine klare dreistimmige Polyphonie aus, in der jede Stimme eine eigenständige melodische Linie verfolgt, die harmonisch mit den anderen interagiert. Die Musik reflektiert die Ehrfurcht und das Staunen über das göttliche Mysterium der Menschwerdung.

 

In der Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád wird die Motette mit großer Sensibilität und klanglicher Transparenz dargeboten. Die klare Artikulation und die ausgewogene Balance zwischen den Stimmen lassen die emotionale Tiefe und die kompositorische Raffinesse des Werkes eindrucksvoll zur Geltung kommen.

 

Track 14: Magnificat quarti toni – XI. "Gloria Patri" – XII. "Sicut erat"

 

Originaltext (Latein):

 

"Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto.

Sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in saecula saeculorum. Amen."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Wie es war im Anfang, so auch jetzt und immerdar und in Ewigkeit. Amen."

 

In den abschließenden Versen "Gloria Patri" und "Sicut erat" des Magnificat quarti toni von Johannes Tourout findet das Werk seinen feierlichen Abschluss. Die Doxologie, die das Magnificat traditionell beschließt, wird hier in einer dreistimmigen Polyphonie präsentiert, die durch klare Linienführung und harmonische Ausgewogenheit besticht.

 

Die Musik reflektiert die Ehrfurcht und das Staunen über das göttliche Mysterium der Dreifaltigkeit. Die Stimmen sind kunstvoll miteinander verwoben, wobei jede Stimme ihre eigene melodische Linie verfolgt, die harmonisch mit den anderen interagiert.

 

In der Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtěch Semerád wird die Motette mit großer Sensibilität und klanglicher Transparenz dargeboten. Die klare Artikulation und die ausgewogene Balance zwischen den Stimmen lassen die emotionale Tiefe und die kompositorische Raffinesse des Werkes eindrucksvoll zur Geltung kommen.

 

Track 15: "Mon œil lamente"

 

Originaltext (Mittelfranzösisch):

 

"Mon œil lamente,

Mon cueur dolente,

Mon dueil tourmente

Et importune,

Quant je regard

D’un oultre regard

Ce que mon cueur endure."

 

Deutsche Übersetzung:

 

"Mein Auge klagt,

mein Herz ist voller Schmerz,

meine Trauer quält

und bedrängt mich,

wenn ich betrachte

mit tiefem Blick

was mein Herz erträgt."

 

Die kurze, aber eindringliche Chanson „Mon œil lamente“ ist ein Beispiel für Johannes Tourouts Fähigkeit, subtile lyrische Affekte mit schlichter, aber ausdrucksstarker Musik zu verbinden. Die aus sieben Versen bestehende Miniatur in französischer Sprache verweist durch Vokabular und Metrik klar in den Bereich der spätmittelalterlichen Klagepoesie, wie sie auch bei Dufay, Binchois oder Gilles Binchois (um 1400–1460) anzutreffen ist.

 

Inhaltlich steht das Stück ganz im Zeichen des persönlichen Schmerzes: Blick (œil), Herz (cueur) und Leid (dueil) werden als drei Quellen innerer Zerrissenheit genannt – eine Art dreifacher Affektstruktur, wie sie für höfisch-elegische Liebesklagen des 15. Jahrhunderts typisch ist.

 

Musikalisch besticht die Komposition durch eine klare Dreistimmigkeit mit schlichter Imitationstechnik, enger Stimmführung und klanglich weicher Dissonanzbehandlung. Die Modalität (vermutlich phrygisch) verstärkt den melancholischen Ausdruck, während sich die Linienführung vor allem im Alt- und Tenorbereich entfaltet. Tourout verzichtet auf übermäßige Virtuosität zugunsten einer intimen, fast resignativen Klangsprache.

 

Die Interpretation durch das Ensemble Cappella Mariana unter Vojtěch Semerád erweist sich hier als besonders stilsicher: Mit subtiler Klangbalance und zurückhaltender Phrasierung lässt die Aufnahme die emotionale Tiefe der Musik durchscheinen – eine meditative, stille Elegie am Rande des höfischen Ausdrucksrepertoires.

 

Tracks 16–19: Missa „Mon œil“ – Messe auf ein weltliches Chanson

 

Die vierteilige Messe „Mon œil“ gehört zu jenen Vokalzyklen des 15. Jahrhunderts, die auf einem weltlichen Lied basieren – hier auf Tourouts eigener Chanson "Mon œil lamente" (Track 15). Dieses Verfahren, eine Messe auf einem weltlichen Cantus firmus oder thematischen Material aufzubauen, war im 15. Jahrhundert weit verbreitet und wurde von Komponisten wie Guillaume Dufay (1397–1474), Johannes Ockeghem (um 1410–1497) und Antoine Busnois (um 1430–1492) meisterhaft kultiviert.

 

Die Messe ist dreistimmig und folgt dem klassischen Ordinarium-Modell: Track 16: Kyrie, Track 17: Gloria, Track 18: Credo, Track 19: Sanctus und Agnus Dei

 

Der zentrale Bezugspunkt der Messe ist das Material der Chanson "Mon œil lamente", das in paraphrasierter oder kontrapunktisch umspielter Form in verschiedenen Stimmen erklingt. Tourout wendet hier eine Mischform von Tenor- und paraphrasierter Cantus-firmus-Technik an – die Themen sind zwar präsent, aber nie mechanisch eingewoben. Sie erscheinen frei verarbeitet in verschiedenen Stimmen, oft in rhythmisch abgewandelter Form.

 

Die Messe zeichnet sich durch eine betonte Linearität der Stimmen aus – typische Merkmale der franko-flämischen Schule sind erkennbar: motivische Imitationen, klanglich ausgeglichene Satzstruktur, fließende rhythmische Gestaltung mit gelegentlichen Synkopen zur Ausdrucksverstärkung. Insbesondere im Kyrie und Agnus Dei entfaltet sich eine fast kontemplative Atmosphäre, während Gloria und Credo textbedingt etwas lebhafter und syllabischer gefasst sind.

 

Die Satzweise bleibt übersichtlich, aber niemals monoton. Tourout kombiniert schlichte Harmonik mit raffinierten Dissonanzen auf Akzentwörtern – etwa in der Passage „Et incarnatus est“ im Credo oder „miserere nobis“ im Agnus Dei.

Die Messe ist vokal gut singbar und setzt eher auf Ausdruckskraft als auf Virtuosität – ein Charakteristikum vieler Messvertonungen im Umkreis der habsburgischen Hofkapelle unter Kaiser Friedrich III. (Amtszeit 1440–1493).

 

Das Ensemble Cappella Mariana unter Vojtěch Semerád interpretiert die Messe mit sensibler Linienführung, klarer Artikulation und makelloser Intonation. Die polyphonen Stimmen bleiben stets transparent, wobei die klangliche Schlichtheit der Messe in den Vordergrund tritt. Besonders das Agnus Dei erhält durch die zurückhaltende Gestaltung eine eindrucksvolle spirituelle Tiefe. 

 

Die Missa „Mon œil“ steht exemplarisch für eine Gattungspraxis, die im 15. Jahrhundert zwischen weltlichem Lied und geistlichem Kult oszillierte. Tourout zeigt sich hier als ein Komponist, der nicht nur höfische Eleganz beherrscht, sondern auch in der Gattung der Messe eine persönliche Handschrift einbringt: poetisch, konzentriert, voll innerer Ruhe. Seine Musik stellt eine Brücke zwischen der Chansonkunst Burgunds und der geistlichen Polyphonie Mitteleuropas dar.

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